Was wird 2020 für unser Kamptal bringen?

Im Jahr 2020 werden viele wichtige Entscheidungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz fallen, wie etwa die neue EU-Biodiversitätsstrategie.  Auch in der Causa Neubau des Kraftwerks Rosenburg stehen Weichenstellungen an. Die langen Verzögerungen im UVP-Verfahren interpretieren wir als Indiz, dass es offenbar massive Probleme mit der Naturverträglichkeit des Kraftwerk-Neubaus gibt.

Die globale Lage ist sehr bedrohlich. Die kombinierte Klima- und Naturzerstörungskrise schreitet rasch voran. Heute brennt Australien. Morgen sind Brände wohl auch bei uns vermehrt zu befürchten. Die Borkenkäfer-Schäden im Waldviertel sind ein Vorgeschmack auf die gewaltigen Probleme, die auf uns und unsere Kinder zukommen.

Daher müssen wir jetzt handeln. Und wir müssen jetzt das Richtige tun. Also: rasch Klima- und Naturschutzlösungen umsetzen. Keinesfalls dürfen wir wertvolle Zeit und Ressourcen mit unwirksamen und / oder kontraproduktiven Projekten vergeuden.

Energiesparen (!), Emissionsvermeidung (zB. keine völlig überflüssige Waldviertel-Autobahnbau) und sinnvolle Energieprojekte – wie der stark beschleunigte Ausbau der Sonnenstromerzeugung – wären weit sinnvoller als das Kamptal für eine minimale zusätzliche Stromausbeute umzugraben und wertvolle Natur-Lebensräume zu eliminieren.

Die Wissenschaftler vom österreichischen Biodiversitätsrat haben im Dezember 2019  den „Biodiversitäts-Notstand“ für Österreich ausgerufen und von der nächsten Regierung einen Stop der Lebensraumzerstörung und eine „Biodiversitätsmilliarde“ gefordert, um z.b. Grundbesitzer für Naturschutzleistungen besser abgelten zu können. Das zeigt: der Hut brennt.

Wie viele Menschen hierzulande fragen auch wir uns: Warum sind in Niederösterreich so wenig Sonnenstrom-Kraftwerke zB. auf den vielen frei stehenden Supermärkten und Shoppingscenters zu sehen? Wo bleibt der Sonnenstrom-Ausbau in Niederösterreich?

Ein Sonnenkraftwerk auf den riesigen Dachflächen bzw. über den tausenden Parkplätzen des nahe gelegenen EKZ Horn – statt des Kraftwerks-Neubaus bei Rosenburg – wäre doch ein guter Anfang…

Das wachsende Natur-Bewusstsein der Menschen in der Region gibt uns Zuversicht.
Wir machen mit voller Kraft weiter! Stehen wir unseren Kamptal auch 2020 gemeinsam bei!

 

StadtFlucht: Kultur-Picknick im Kamptal

Samstag, 17. August 2019
Auf zum Ausflug mit Kulturpicknick an den Kamp!

Gemeinsam mit dem Aktionsradius Wien laden wir zum Ausflug mit Kultur-Picknick an den Kamp. Neben dem Aufenthalt in der wunderbaren Landschaft mit der Möglichkeit zum Wandern und Baden gibt es eine naturkundliche Einführung durch Werner Gamerith, Musikbeiträge von Maren Rahmann und Fritz Nussböck und eine Anleitung zum Malen in und nach der Natur von Raja Schwahn-Reichmann. Weitere Beiträge willkommen!

Anreise: 8:00 Uhr ab Wien (Anmeldung bis 7.8. unter office@aktionsradius.at) oder um 10:00 Uhr bei der Rauschermühle (auch Zinnermühle genannt) bei Rosenburg. Wer später kommt, findet uns auf den Umlaufwiesen . Proviant bitte selbst mitnehmen!

„Slow Art statt Smartphon“: Einladung von Raja Schwahn-Reichmann 2019-8-17_Naturmalen

Im Rahmen des Kunstgelages am 17.8. ab 10 Uhr auf den Umlaufwiesen stromaufwärts vom Kraftwerk bei Rosenburg gibt es die Möglichkeit mit Raja Schwahn-Reichmann zu malen. Bitte lest diesen spannenden Text von ihr, um genaueres zu erfahren.

Raja Schwahn-Reichmann ist akademische Restauratorin und Malerin, u.A. Lehrbeauftragte für historische Kunst und Maltechniken. Sie engagiert sich mit Herz und Verstand für Denkmalschutz und Naturschutz. Für Rückfragen zum Mal-Treffen ist hier ihre Nummer: 0676-49 53 133.

Nähere Informationen unter www.aktionsradius.at

Rechnungshof: In Niederösterreich nur mehr 31% der Flüsse intakt

Laut dem Bericht des Rechnungshofs zur „Ökologisierung Fließgewässer, zweite Sanierungsperiode“ sind nur mehr 40 Prozent der heimischen Fließgewässer in einem „guten ökologischen Zustand“.  Und die Sanierung läßt auf sich warten…

Der Rechnungshof konstatiert, dass zwar fast alle österreichischen Fließgewässer wieder einen  „guten chemischen Zustand“ erreichen, aber bloss 40 Prozent dieser Gewässer sind ökologisch noch intakt bzw. zeigen ein gutes ökologisches Potenzial. Die Lage ist in Salzburg und Tirol mit 59 bzw. 57 Prozent etwas besser. In Niederösterreich und der Steiermark weisen  jedoch nur 31 bzw. 34 Prozent der Fließgewässer einen guten ökologischen Zustand auf.

Das oberste Prüforgan der Republik hat sich die heimischen Fließgewässer genauer angesehen, weil die EU-Wasserrahmenrichtlinie (gültig seit dem Jahr 2000) keine weiteren Verschlechterungen der Gewässer zuläßt bzw. Verbesserungen für alle Flüsse verlangt, die  keinen guten Zustand aufweisen. Die absolute Deadline dafür ist das Jahr 2027.
Davon ist man in Österreich aber offenbar noch meilenweit entfernt: Es mangelt u.a. nach wie vor an ausreichender „Durchgängigkeit“ der Flüsse – etwa für Fische (wegen der vielen Querbauwerke wie Staumauern).
Niederösterreich ist das unrühmliche Schlußlicht in Österreich was die ökologische Qualität der Flüsse betrifft.  Auch aus diesem Grund ist der geplante Abriss und Neubau des Kamp-Kraftwerks Rosenburg die falsche Entscheidung.

Über 580 Arten am Tag der Artenvielfalt im Kamptal!

Mehr als 580 Arten, darunter 353 Pflanzenarten, 72 Tag- und Nachtfalter, 56 Vogelarten, 17 Heuschreckenarten, 15 Käferarten und zahlreiche Arten aus anderen Organismengruppen waren die „Ausbeute“ des Tages der Artenvielfalt am Kamp bei Rosenburg.

Der Tag der Artenvielfalt begann am Abend des 17. Mai mit einem Schmetterlingsleuchten und endete am frühen Nachmittag des darauffolgenden Samstags.  Unter den Arten fanden sich zahlreiche gefährdete und damit auch geschützte Arten: Bekannte wie der Eisvogel, der Baumfalke und Wespenbussard, der Trauermantel, die Würfelnatter und die Smaragdeidechse, aber auch weniger bekannte Arten wie der Ruten-Lattich, das Christusauge, das Meergrün-Sesel, der Alexis-Bläuling.

In nur wenigen Stunden gelang es damit den 15 Expertinnen und Experten auf die große Vielfalt des mittleren Kamptales aufmerksam zu machen. 80 TeilnehmerInnen begleiteten die Artexperten auf ihrer Suche und konnten damit hautnah die Vielfalt miterleben.

Vielen herzlichen Dank an alle Expertinnen und Experten!

Thomas Zuna-Kratky, Gerald Dick und Norbert Griebl erläutern die Artenvielfalt im Kamptal bei Rosenburg:

Tag der Artenvielfalt im Kamptal am 18. Mai 2019
Der Kamp ist Lebensraum der stark bedrohten Würfelnatter
Thomas Zuna-Kratky erläutert den enormen Vogelreichtum des Kamptals
Das artenreiche Kamptal als Forschungsobjekt…
Herr Smaragdeidechse posiert…
Konsilium der ExpertInnen

17. und 18. Mai: Tag der Artenvielfalt im Kamptal

Um auf den Wert der Artenvielfalt aufmerksam zu machen und die Schutzwürdigkeit des Kamptals hervor zu streichen laden die Naturschutzorganisationen Naturschutzbund Niederösterreich, Riverwatch und WWF gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Lebendiger Kamp“ am 17. und 18. Mai zum „Tag der Artenvielfalt im Kamptal“.

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit WissenschaftlerInnen den Natur-Reichtum des Kamptals zu erforschen und zu dokumentieren.

Folgende Arten kommen unter anderen im Kamptal vor, Sichtungen sind also möglich:

  • Eisvogel, Wasseramsel, Schwarzstorch und Schwarzspecht
  • Würfelnatter, Schlingnatter, Ringelnatter und Äskulapnatter
  • Smaragdeidechse und Zauneidechse
  • Rotbauchunke, Laubfrosch und Springfrosch
  • Biber
  • Hirschkäfer und Scharlachkäfer
  • Grüne Keiljungfer und Blauflügelige Prachtlibelle
  • uvm.

wo: bei der Zinnermühle (beim Kraftwerk Rosenburg)

Freitag, 17. Mai um 20:30 Uhr Schmetterlingsleuchten um die große, im Dunkeln verborgende Vielfalt zu erleben.

Samstag, 18. Mai
6:00 Uhr: Treffpunkt für „Birder“ und FrühaufsteherInnen;
10:00 Uhr: Treffpunkt für alle anderen: Nach einer kurzen Einführung erfolgt eine  Aufteilung in mehrere thematisch unterschiedliche Gruppen, die dann zu den jeweiligen Suchgebieten losziehen.
14:00 Uhr kommen wieder alle zusammen und es gibt einen Austausch über die Funde.

Experten:

  • Pflanzen: Mag. Joachim Brocks, Norbert Griebl, Mag. Gerhard Egger, Dr. Martin Scheuch
  • Vögel: DI Thomas Zuna-Kratky, Dr. Gerald Dick
  • Amphibien und Reptilien: Johannes Hill
  • Fische: Dr. Gerald Dick
  • Schmetterlinge: Andreas Pospisil, Hans Fuxa, OliverJanzek
  • Heuschrecken. Doris Walter
  • Libellen: Martina Staufer Bsc.
  • Hummeln: Maria Zacherl
  • Ameisen: Niklas Hawlitschek
  • u.a.

Bitte hinkommen und weitersagen!

PS.: Proviant für Picknick nicht vergessen