KAMP-TAGE: 29.- 30. April 2022, Rosenburg am Kamp

Bis 2030 will die EU insgesamt 25.000 Kilometer Fließgewässer befreien, insbesondere durch die Entfernung von Dämmen. In den USA und vielen EU-Ländern ist der Rückbau von Dämmen längst bewährte Praxis, in Österreich aber noch die seltene Ausnahme. Das soll sich ändern.

Die Kamp-Tage befassen sich mit den Chancen für Natur und die Menschen, die sich durch den Rückbau von Dämmen am Kamp und anderen Flüssen Österreichs eröffnen. Wir werden außerdem eine Vision für ein ökologisch aufgewertetes, lebendiges Kamptal vorstellen.

Bitte anmelden! Hier geht es zur Registrierung für die „Kamp-Tage“

(Alternativ könnt ihr auch den QR-Code  oben scannen und euch weiterleiten lassen zur Anmeldeseite)

Programm

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Lediglich die Vorträge von Laura Wildman, Sampsa Vilhunen und Herman Wanningen sind in Englisch.

Die Vorträge am Freitag können auch via Live Stream verfolgt werden: Live Stream 10 bis 12.30 UhrLive Stream 13.30 bis 16 UhrLive Stream 16:30 – 17.30

Freitag 29. April

09:30: Ankunft und Kaffee

10:00: Begrüßung und Einführung – Ulrich Eichelmann, Riverwatch und Stefan Glaser, Lebendiger-Kamp

10:30: Dam Removal und Flussrenaturierungen die internationale Perspektive

History of dam removal in the US – Laura Wildman, Biohabits, USA

How Finland became one of the leaders in Europe for dam removal, now decommissioning also harmful hydropower plants – Sampsa Vilhunen, WWF Finland 

Anschließend Diskussion

12:30 Mittagspause

13:30: Prioritäten und Beispiele für Damm-Entfernungen in Europa und Österreich

Dam Removal. Restoring the biodiversity of European rivers by removing dams – Herman Wanningen, World Fish Migration Foundation

Dam Removal in Österreich, eine Übersicht und Beispiele – Clemens Gumpinger, Büro Blattfisch

Diskussion

15:00: Vision für einen lebendigen Kamp Teil 1

Der Kamp und das Kraftwerk Rosenburg, Historie und Stand der Entwicklung aus NGO Perspektive – Margit Gross, Naturschutzbund und Gerhard Egger, WWF

Vision für einen lebendigen Kamp – Ulrich Eichelmann, Riverwatch & Stefan Glaser, BI Lebendiger Kamp

Diskussion

16:00: Kaffeepause

16:30:  Vision für einen lebendigen Kamp Teil 2

Chancen für die Flussökologie – Welche Folgen hätte der Abbau des KW Rosenburg für die Insektenwelt? – Dr. Patrick Leitner – Universität für Bodenkultur

Fischlebensraum und Fischwanderungen am Kamp. Durchgängigkeit der Wehre und Möglichkeiten zum Rückbau am Beispiel Rosenburg – Martin Mühlbauer, ezb

Diskussion

17:30:  Zusammenfassung, Ausblick und Abschlussdiskussion

19:00: Abendessen

20:00 Filmvorführung „DamNation“ und gemütlicher Ausklang

 

Samstag 30. April

09:00: Gemeinsame Wanderung in das wilde Kamptal mit Werner Gamerith und Matthias Schickhofer – Treffpunkt Rauschermühle (Zinnermühle) beim Kraftwerk Rosenburg

10:30: Fotoaktion bei der Wehranlage

ab 13:00: Picknick

Weitersagen mach Freude!
Dazu könnt ihr diese Einladungskarte  kopieren und weitersenden …  oder das Poster ganz unten ausdrucken (bei Klick auf das Bild lädt das druckfertige PDF-File).
Dankeschön!

Ökologisches Gesamtkunstwerk Kamp erhalten und renaturieren – Frohe Weihnachten!

Die neue EU Biodiveritätsstrategie 2030, die von der EU-Kommission (2020) veröffentlicht und von den Mitgliedsstaaten  einstimmig beschlossen wurde, will bis 2030 ganze 25.000 Kilometer Fluss renaturieren und wieder frei fließend machen. Die Strategie schlägt zwei Hauptaktionen vor, um dieses Ziel zu erreichen: Beseitigung von Barrieren und Wiederherstellung von Auen und Feuchtgebieten. „Flüsse in Europa sind stark fragmentiert. Die Beseitigung von Flussbarrieren zur Wiederherstellung ihres natürlichen Flusses und ihrer Konnektivität wird das Gedeihen von Süßwasserökosystemen fördern und die Migration gefährdeter Arten ermöglichen,“ konstatiert die Europäische Kommission. In einem neuen Guidance Paper erklärt sie nun wie das Renaurierungsprogramm umgesetzt werden soll.

Wir begrüßen diese EU-weit geltenden Ziele und schlagen den unteren / mittleren Kamp zwischen Donau und der Staukette gleich mal für ein derartiges Renaturierungsprogramm vor! Der Fluss hat zwischen Donaumündung und Staukette abschnittsweise noch Wildflusscharakter und ist mit vergleichsweise wenig Aufwand in einen guten Zustand zu bringen. Der untere  und mittlere Kamp ist gemeinsam mit den überwiegend naturnahen Ufern und den teilweise urwaldartigen Hangwäldern ein ökologisches Gesamtkunstwerk. Das gilt auch für den Oberlauf – oberhalb der Staukette.

Wir meinen: In Zeiten der eskalierenden Klima- und Biodiversitätskrise ist der Kamp daher unbedingt erhaltungs- bzw. sanierungswürdig!

Die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 und das geplante EU „Nature Restoration Law“ wollen ja genau solche letzten naturnahen Gebiete erhalten bzw. ökologisch wieder herstellen. Das bestehende FFH- und Vogelschutzgebiet bzw. Landschaftsschutzgebiet sollte daher zum Leben erweckt werden – anstatt eine ökologische Degradierung durch den geplanten Abriss und (erweiterten) Neubau des Kraftwerks Rosenburg wissentlich voranzutreiben.

Wir sagen daher: Die Zukunft des Kamps ist eine wichtige Nagelprobe dafür, welchen realen Wert die Lippenbekenntnisse der (Landes- und Bundes-)Politk zu mehr Naturschutz  haben. In einem ökologisch so bedeutenden Gebiet wie dem mittleren Kamptal ist ein Kraftwerksneubau (mit Stauraum-Erweiterung und Unterwasser-Ausbaggerung) sicher das Gegenteil dessen, was die Naturschutz-Verpflichtungen und -Ziele verlangen.
Und: In der Region wird fast nirgendwo Photovoltaik-Strom auf den Dächern von Shopping-Centers oder Gewerbegebieten produziert.
Ein Versäumnis, für das nun der Kamp büßen soll?

Frohe Weihnachten euch allen!

Möge 2022 ein Jahr der ökologischen Vernunft und des gemeinsamen Klima- und Naturschutzes werden!
EU-geschützte Kamptal-Wildnis beim Öden Schloss im mittleren Kamptal. Diese wertvolle Fluss- und Uferlandschaft würde im vergrößerten Stauraum nach dem Neubau des Kraftwerks Rosenburg versinken…

Gemeinsame Wanderung am 24. Mai 2021

Das mittlere Kamptal bei Rosenburg am Kamp ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Wir werden die Flora und Fauna erkunden und uns gleichzeitig über den aktuellen Stand der Ausbaupläne zum Kraftwerk Rosenburg am Kamp austauschen. Wir wandern am südlichen Kampufer entlang, hinauf nach Wanzenau, Etsmannsdorf und wieder zurück.

Führung: DI Werner Gamerith

Dauer: 4-5 Stunden
Treffpunkt: 10:00 Uhr bei der Rauschermühle in Rosenburg am Kamp
Anreise: 8:05 Uhr ab Wien Franz-Josef Bhf. mit REX 4 (Richtung Krems) bis Hadersdorf am Kamp. Weiterfahrt mit R44 bis Rosenburg/Kamp
Rückfahrt: 16:16 Uhr (oder 17:16 Uhr) ab Rosenburg/Kamp
Anmeldung: Für alle Bahnfahrer*innen erforderlich!

COVID-19: Ab dem 19. Mai wird es wieder möglich sein, gemeinsam draußen unterwegs zu sein. Die Covid-19 Öffnungsverordnung sieht allerdings einige Maßnahmen vor, die einzuhalten sind, wenn sich mehr als 10 Personen treffen:

  • jede Teilnehmer*in muss einen Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr vorweisen. 
  • es muss ein Abstand von 2 Metern eingehalten werden
  • der Kontakt (Name und Mail/Telnummer) der Anwesenden muss notiert werden (Registrierpflicht)
  • die Veranstaltung muss bei der Gesundheitsbehörde angezeigt werden

Auszug aus der Verordnung

(2) Als Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr im Sinne dieser Verordnung gilt

  1. ein Nachweis über ein negatives Ergebnis eines SARS-CoV-2-Antigentests zur Eigenanwendung, der in einem behördlichen Datenverarbeitungssystem erfasst wird und dessen Abnahme nicht mehr als 24 Stunden zurückliegen darf,
  2. ein Nachweis einer befugten Stelle über ein negatives Ergebnis eines Antigentests auf SARS-CoV-2, dessen Abnahme nicht mehr als 48 Stunden zurückliegen darf,
  3. ein Nachweis einer befugten Stelle über ein negatives Ergebnis eines molekularbiologischen Tests auf SARS-CoV-2, dessen Abnahme nicht mehr als 72 Stunden zurückliegen darf,
  4. eine ärztliche Bestätigung über eine in den letzten sechs Monaten überstandene Infektion mit SARS-CoV-2, die molekularbiologisch bestätigt wurde,
  5. ein Nachweis über eine mit einem zentral zugelassenen Impfstoff gegen COVID-19 erfolgte
  6. a) Erstimpfung ab dem 22. Tag nach der Erstimpfung, wobei diese nicht länger als drei Monate zurückliegen darf, oder
  7. b) Zweitimpfung, wobei die Erstimpfung nicht länger als neun Monate zurückliegen darf, oder
  8. c) Impfung ab dem 22. Tag nach der Impfung bei Impfstoffen, bei denen nur eine Impfung vorgesehen ist, wobei diese nicht länger als neun Monate zurückliegen darf, oder
  9. d) Impfung, sofern mindestens 21 Tage vor der Impfung ein positiver molekularbiologischer Test auf SARS-CoV-2 bzw. vor der Impfung ein Nachweis über neutralisierende Antikörper vorlag, wobei die Impfung nicht länger als neun Monate zurückliegen darf,
  10. ein Nachweis nach § 4 Abs. 18 EpiG oder ein Absonderungsbescheid, wenn dieser für eine in den letzten sechs Monaten vor der vorgesehenen Testung nachweislich mit SARS-CoV-2 erkrankte Person ausgestellt wurde,

7. ein Nachweis über neutralisierende Antikörper, der nicht älter als drei Monate sein darf.

 

 

Was wird 2020 für unser Kamptal bringen?

Im Jahr 2020 werden viele wichtige Entscheidungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz fallen, wie etwa die neue EU-Biodiversitätsstrategie.  Auch in der Causa Neubau des Kraftwerks Rosenburg stehen Weichenstellungen an. Die langen Verzögerungen im UVP-Verfahren interpretieren wir als Indiz, dass es offenbar massive Probleme mit der Naturverträglichkeit des Kraftwerk-Neubaus gibt.

Die globale Lage ist sehr bedrohlich. Die kombinierte Klima- und Naturzerstörungskrise schreitet rasch voran. Heute brennt Australien. Morgen sind Brände wohl auch bei uns vermehrt zu befürchten. Die Borkenkäfer-Schäden im Waldviertel sind ein Vorgeschmack auf die gewaltigen Probleme, die auf uns und unsere Kinder zukommen.

Daher müssen wir jetzt handeln. Und wir müssen jetzt das Richtige tun. Also: rasch Klima- und Naturschutzlösungen umsetzen. Keinesfalls dürfen wir wertvolle Zeit und Ressourcen mit unwirksamen und / oder kontraproduktiven Projekten vergeuden.

Energiesparen (!), Emissionsvermeidung (zB. keine völlig überflüssige Waldviertel-Autobahnbau) und sinnvolle Energieprojekte – wie der stark beschleunigte Ausbau der Sonnenstromerzeugung – wären weit sinnvoller als das Kamptal für eine minimale zusätzliche Stromausbeute umzugraben und wertvolle Natur-Lebensräume zu eliminieren.

Die Wissenschaftler vom österreichischen Biodiversitätsrat haben im Dezember 2019  den „Biodiversitäts-Notstand“ für Österreich ausgerufen und von der nächsten Regierung einen Stop der Lebensraumzerstörung und eine „Biodiversitätsmilliarde“ gefordert, um z.b. Grundbesitzer für Naturschutzleistungen besser abgelten zu können. Das zeigt: der Hut brennt.

Wie viele Menschen hierzulande fragen auch wir uns: Warum sind in Niederösterreich so wenig Sonnenstrom-Kraftwerke zB. auf den vielen frei stehenden Supermärkten und Shoppingscenters zu sehen? Wo bleibt der Sonnenstrom-Ausbau in Niederösterreich?

Ein Sonnenkraftwerk auf den riesigen Dachflächen bzw. über den tausenden Parkplätzen des nahe gelegenen EKZ Horn – statt des Kraftwerks-Neubaus bei Rosenburg – wäre doch ein guter Anfang…

Das wachsende Natur-Bewusstsein der Menschen in der Region gibt uns Zuversicht.
Wir machen mit voller Kraft weiter! Stehen wir unseren Kamptal auch 2020 gemeinsam bei!

 

StadtFlucht: Kultur-Picknick im Kamptal

Samstag, 17. August 2019
Auf zum Ausflug mit Kulturpicknick an den Kamp!

Gemeinsam mit dem Aktionsradius Wien laden wir zum Ausflug mit Kultur-Picknick an den Kamp. Neben dem Aufenthalt in der wunderbaren Landschaft mit der Möglichkeit zum Wandern und Baden gibt es eine naturkundliche Einführung durch Werner Gamerith, Musikbeiträge von Maren Rahmann und Fritz Nussböck und eine Anleitung zum Malen in und nach der Natur von Raja Schwahn-Reichmann. Weitere Beiträge willkommen!

Anreise: 8:00 Uhr ab Wien (Anmeldung bis 7.8. unter office@aktionsradius.at) oder um 10:00 Uhr bei der Rauschermühle (auch Zinnermühle genannt) bei Rosenburg. Wer später kommt, findet uns auf den Umlaufwiesen . Proviant bitte selbst mitnehmen!

„Slow Art statt Smartphon“: Einladung von Raja Schwahn-Reichmann 2019-8-17_Naturmalen

Im Rahmen des Kunstgelages am 17.8. ab 10 Uhr auf den Umlaufwiesen stromaufwärts vom Kraftwerk bei Rosenburg gibt es die Möglichkeit mit Raja Schwahn-Reichmann zu malen. Bitte lest diesen spannenden Text von ihr, um genaueres zu erfahren.

Raja Schwahn-Reichmann ist akademische Restauratorin und Malerin, u.A. Lehrbeauftragte für historische Kunst und Maltechniken. Sie engagiert sich mit Herz und Verstand für Denkmalschutz und Naturschutz. Für Rückfragen zum Mal-Treffen ist hier ihre Nummer: 0676-49 53 133.

Nähere Informationen unter www.aktionsradius.at