„Seit 50 Jahren, seit dem Beginn meiner Studentenzeit in Wien, liebe ich die urtümliche Schönheit des Kamptales. Als Tiroler kannte ich damals eher verbaute, kanalisierte Flüsse. Ich erkenne die Bedeutung der Wasserkraft, sehe aber auch ihren negativen Einfluss auf die Artenvielfalt. Die letzten Flussheiligtümer könnten Zeugen einer besseren Welt sein. Opfern wir das Kamptal nicht am Altar des elektrischen Stromes, den wir zur Freude der Verkäufer ohnehin achtlos vergeuden.“
Dr. Helmut Pechlaner
Die größte Erfolgsgeschichte unserer Wirtschaft nach dem 2.Weltkrieg war der
zügige Ausbau der Wasserkraft – und die größte Erfolgsgeschichte unserer
Landeskultur war dessen rechtzeitige Einbremsung, von den Bürgeraufständen
für die Krimmler Wasserfälle, Umbal-, Dorfertal, OÖ Hintergebirgsklamm, Steir.Enns,
Wachau und Hainburg. Ihnen verdanken wir fünf der sechs Nationalparke und mehrere UNESCO Welterbestätten.Wir verdanken ihnen auch die offiziell anerkannten „Fluß-Heiligtümer“ wie Obere Isel und Mittlerer Kamp mit den Unterschriften zweier Minister.
Die Zukunft liegt nicht mehr im Kraftwerksbau sondern intelligenterer Nutzung der
erschlossenen Energie. Der Kamp hat schon so viel geopfert, ist verstaut und zerstückelt. Der Mittlere Kamp – eine der letzten natürlichen Flußpersönlichkeiten – fließt noch in Schönheit und Würde.
Hier zählt jeder Uferkilometer. Der lächerlich geringe Stromgewinn durch den Umbau-
plan bei Rosenburg rechtfertigt nicht die Eingriffschwere. Der Mittlere Kamp ist kein
Organspender mehr im Dienst von Aktionären und Verschwendern . . .
Für die letzten naturnahen Fließgewässer gilt das Gesetz des Minimums: Ihr Wert
wächst ins Unermeßliche so wie sie schwinden. Bald ist kein Bach mehr vor den
Ingenieuren sicher. Intakte Flüsse sind die Lebensadern der Landschaft. Weist die
Elektro-Vampire endlich in die Schranken!
Univ.Prof. Dr. Bernd Lötsch
Der Verein für Tier- und Naturfotografie Österreichs – VTNÖ zählt über 150 Mitglieder, mit darunter viele der besten und international bekanntesten Naturfotografinnen und Naturfotografen Österreichs. Unser Logo, der auf der Irisblende sitzende Wiedehopf, steht als symbolisches Zeichen für anspruchsvolle Fotografie im Zeichen eines respektvollen Umgangs mit der Natur, denn das Wissen um die Einzigartigkeit als auch die Sensibilität bestimmter Lebensräume sowie das Verhalten und die Ansprüche einzelner Tierarten ist die Voraussetzung für eindrucksvolle Bilder! Zugleich ist dies für uns engagierte NaturfotografInnen aber auch ein Auftrag, eben jene Landschaften und Tierwelten zu bewahren! Die Zerstörung eines der wertvollsten Abschnitte des Kamps unter dem Scheinargument des Klimaschutzes ist untragbar. Ich fordere im Namen unserer Mitglieder die Verantwortlichen auf, dieses einzigartige Juwel zu erhalten, anstatt es „nachhaltig“ negativ zu beeinträchtigen und zu verändern! Naturnahe Flüsse sind die Lebensadern unserer Landschaft – für viel zu viele Kompromisse wurden bereits die herrlichsten Wildflüsse unseres Landes zerstört und einer seelenlosen Energiewirtschaft geopfert! Lebendiger Kamp – wir sind dabei!!!
Martin Hartmann, Präsident des Vereins für Tier- und Naturfotografie Österreichs – VTNÖ
„Das Kamptal hat seinen Ruf, und es ist ein großer Ruf, nicht wegen der
Stromgewinnung. Das Kamptal kennt man und besucht man wegen der
Einzigartigkeit der Landschaft, soweit sie eben noch erhalten
geblieben und nicht ohnehin schon auf die Bedürfnisse der
Stromwirtschaft zurechtgeschnitten worden ist. Es ist nicht nur
unvorstellbar, dass irgendein kleingeistiger Plan, auch nur einen
kleinsten Abschnitt des Kamptales weiter zu verbauen, umgesetzt werden
könnte, es wäre vor allem unverantwortlich, es zuzulassen.“
Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren
„LASSEN WIR UNS VON DER GIER NICHT EINEN DER SCHÖNSTEN PLÄTZE DES LANDES ZERSTÖREN! ES GIBT AUSSER KURZFRISTIGEM GEWINN FÜR EIN PAAR WENIGE KEIN EINZIGES ARGUMENT IN DIESE WUNDERSCHÖNE NATURFLUSSLANDSCHAFT EINZUGREIFEN.“
Manuel Rubey, Schauspieler, lebt in Wien und im Waldviertel
Als ehemaliger Bewohner des Kamptal (1982-92) ist mir die Debatte um den Ausbau des Kamp zur Wasserkraftnutzung noch immer sehr vertraut. Jedoch nun 2018 fast 40 Jahre später sind wir in der erneuerbaren Energiegewinnung wesentlich weiter gekommen ( Wind, PV, Speicherung..) und sollten dem grössten Problem und seiner Lösung Raum und Zeit geben, Vielfalt im Bereich der Arten, Räume, Landschaft und Flussläufe ist das gebot der Stunde. Deshalb gebt den Kamp bei Rosenburg frei!
Christian Schrefel
Unternehmer
„Unsere Nachkommen sollen, so wie ich seit meiner Jugend, die Möglichkeit haben, Wildnis zu erleben, wo man in der Einsamkeit das Walten der Natur spüren, ihr vielfältiges Leben entdecken und auch sich selbst finden kann. Das mittlere Kamptal ist einer der wenigen Plätze im Waldviertel, wo das möglich ist, seine Amputation für eine lächerlich geringe Stromausbeute daher ein unverzeihlicher Fehler!“
DI Werner Gamerith, Autor und Fotograf des Buchs „Kamptal. Die Natur einer Kulturlandschaft“ (Verlag Berger, Horn)
Wie verbohrt, dumm, kurzsichtig, kleingeistig – und letztlich gierig – kann der Mensch sich noch gerieren in seiner Ausprägung als Wirtschaftstreibende/r, Politiker/in? Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, daß man nicht unbedingt Cree-Wurzeln haben muß, um zu begreifen, daß unwiederbringlich zerstörte Natur nicht nur den Lebensraum von Flora & Fauna vernichtet. Du meine Güte, was sind wir betroffen über – ohnehin nicht schlagzeilenträchtige – mediale Artikelchen bezüglich des besorgniserregenden Zustands der Weltmeere, der schmelzenden Pole, der täglich länger werdende Rote Liste der bedrohten Arten, über beschämende Scheinverhandlungen bei diversen Klima-Gipfeln! Und im Nahraum ist es egal? Wenn’s sein soll, bin ich Cree. Und sehr dafür, Tiger, Elefanten, Nashörner etc. etc. vor der Ausrottung zu bewahren. Und auch die Libellen, Eidechsen, Enten, Fledermäuse, Fische, Kröten, Frösche etc. etc. im Kamptal. Und den Lebensraum von Menschen, die ihn zu schätzen wissen.
Sylvia Treudl, Obfrau Unabhängiges Literaturhaus NÖ
Ich kenne das Kamptal bei Rosenburg von früheren Wanderungen gut und bin nun verwundert und beängstigt über das EVN-Projekt zu einer Erweiterung des dort bestehenden kleinen Kraftwerkes, das an allen nationalen und internationalen Schutzvorschriften vorbei eine Stauung bzw. Ausbaggerung des natürlichen Flusses vorsehen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die vorgesehenen Maßnahmen – Bau einer höheren Staumauer, eines anderen Gebäudes sowie von Straßen und einer neuen Brücke – diesen Plan von den Kosten an Geld und Naturwerten her vertretbar machen, und hoffe, dass dieses Projekt aufgegeben wird.
Dr. Ilse Helbich, Schriftstellerin
Das mittlere Kamptal gehört für mich zu den schönsten Landschaften Ostösterreichs. Das tiefeingeschnittene Flusstal, die naturnahen Wälder, die bizarren Felsen, die eingestreuten Trockenrasen, die Stille, die Abgeschiedenheit, die Weiträumigkeit: Natur in einer Fülle, wie man sie in diesem dicht besiedelten Landesteil niemals vermuten würde! Es gibt nur wenige Schönheitsfehler, die das zauberhafte Bild beeinträchtigen ‒ und dazu gehört das alte Kraftwerk Rosenburg. Lasst uns die Chance nutzen und die Landschaft weiterentwickeln – indem wir das sinnlos gewordene Kraftwerk abreißen und dem Fluss seine volle Wildheit und Schönheit zurückgeben. Wer sagt, dass die Natur immer auf dem Rückzug sein muss? Schenken wir ihr mehr Freiraum, für uns und für kommende Generationen!
Bernhard Kohler, WWF Österreich
„Als Arzt und Naturliebhaber schließe ich mich den Forderungen des NÖ-Naturschutzbundes vollinhaltlich an. Das ‚Kamptal‘ darf als Natur- und Kulturlandschaft nicht wirtschaftlichen sowie ökonomischen Interessen und Forderungen geopfert werden!“
Univ. Prof. DDr. Wolfgang Bigenzahn
„Weder der Neubau eines Kraftwerks, noch der Ausbau von Straßen zur Erschließung der Baustellen für schwere Maschinen ist in diesen sensiblen Ökosystemen zulässig. Es ist zwar sinnvoll, bestehende Wasserkraftwerke zu optimieren, aber es ist verantwortungslos, Flussheiligtümer anzutasten und unter dem Aspekt der Optimierung Neubauten zu betreiben. Kein weiterer Meter vom mittleren Kamp darf für solche oder andere Zwecke geopfert werden.“
Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl, Amphibienexperte und Vorsitzender des Naturschutzbund NÖ
„Das Kamptal bei Rosenburg bis hinauf nach Wegscheid ist eines der schönsten Täler Österreichs. Ich habe es mehrfach durchwandert und mit dem Kajak befahren. Eigentlich müsste man über den Abriss des vorhandenen Staudammes bei Rosenburg diskutieren, statt über den Ausbau. Der Schaden an der Natur, den dieses neue Kraftwerk anrichten würde, ist viel größer, als der kaum messbare Energiegewinn. Stoppen wir den Unsinn der Kraftwerkslobby und schützen wir unsere letzten Flussjuwele.“
Ulrich Eichelmann, Riverwatch
„Die Flusslandschaft des mittleren Kamp zählt zu den bedeutendsten Naturschätzen Österreichs.“
Prof. Dr. Eberhard Stüber, Ehrenpräsident des Naturschutzbund Österreich
„Ein Ausbau des Kraftwerks Rosenburg im Mittleren Kamptal unterhalb des Öden Schlosses stellt einen massiven Eingriff in die Flusslandschaft und das Landschaftsbild dar. Der Charakter dieser in Österreich einzigartigen Landschaft würde dadurch zerstört.“
Univ.-Prof. Dr. Hans Martin Steiner +
„Ich bin der Liebe und der Natur wegen 2008 ins Kamptal gezogen. Seitdem ist mir diese großartige Natur hier unverzichtbare Inspirationsquelle in der Kunst geworden. Völlig unverständlich ist es mir, wie man auch nur den Gedanken fassen kann, diese letzten Reste fast unberührter Natur für noch ein bisschen mehr Strom zu zerstören.“
Sonia Gansterer, Gestalterin von „ANIMA FLORAE am Schauensteinweg“, lebt und arbeitet als Künstlerin in Wegscheid am Kamp
„Bevor diese einzigartige unberührte Flusslandschaft für ein kleines Megawättchen geflutet oder augebaggert wird, bin ich bereit, die letzten Beleuchtungen im Kunstraum „Eremitage am Kamp“ abzudrehen. Gibt es halt nur noch Kunst bei Tageslicht oder bei Dunkelheit zum Ertasten. Diese Chuzpe für sauberen Strom unsere letzten unzerstörten Räume zerstören zu wollen, ist offensichtlich blöd oder obszön.“
Clemens Feigel, Kunstraum Eremitage am Kamp, Berater im Steuer-, Sozial- und Unternehmensrecht, lebt seit 2002 am Beginn des lebendigen Kamps in Wegscheid
„Das wilde mittlere Kamptal ist mir seit meiner Kindheit im Waldviertel ein heiliger Ort. Unverbaute und teils sogar weglose Flusstäler sind in Österreich – vor allem außerhalb der Alpen – extrem selten geworden. Das sehr ursprüngliche mittlere Kamptal darf daher nicht durch einen Kraftwerksneubau geschädigt werden! Die geringe Stromausbeute des Projekts steht in keinem sinnvollen Verhältnis zur angerichteten Zerstörung. Warum nicht statt dessen Dächer und Fassaden der vielen (hässlichen) Einkaufszentren rundherum mit Sonnenkraftwerken bestücken?“
Matthias Schickhofer, aufgewachsen im Waldviertel, Fotograf (Bilder aus dem Kamptal), Kommunikationsberater und Buchautor („Schwarzbuch Alpen“ und „Unser Urwald“ – beide Brandstätter Verlag ).