Österreichs Naturfotografen für Bewahrung des Kamptals

„Die Zerstörung eines der wertvollsten Abschnitte des Kamps unter dem Scheinargument des Klimaschutzes ist untragbar“…

Der Verein für Tier- und Naturfotografie Österreichs (VTNÖ) zählt über 150 Mitglieder, mit darunter viele der besten und international bekanntesten Naturfotografinnen und Naturfotografen Österreichs. Unser Logo, der auf der Irisblende sitzende Wiedehopf, steht als symbolisches Zeichen für anspruchsvolle Fotografie im Zeichen eines respektvollen Umgangs mit der Natur, denn das Wissen um die Einzigartigkeit als auch die Sensibilität bestimmter Lebensräume sowie das Verhalten und die Ansprüche einzelner Tierarten ist die Voraussetzung für eindrucksvolle Bilder! Zugleich ist dies für uns engagierte NaturfotografInnen aber auch ein Auftrag, eben jene Landschaften und  Tierwelten zu bewahren! Die Zerstörung eines der wertvollsten Abschnitte des Kamps unter dem Scheinargument des Klimaschutzes ist untragbar. Ich fordere im Namen unserer Mitglieder die Verantwortlichen auf, dieses einzigartige Juwel zu erhalten, anstatt es „nachhaltig“ negativ zu beeinträchtigen und zu verändern! Naturnahe Flüsse sind die Lebensadern unserer Landschaft – für viel zu viele Kompromisse wurden bereits die herrlichsten Wildflüsse unseres Landes zerstört und einer seelenlosen Energiewirtschaft geopfert! Lebendiger Kamp  – wir sind dabei!!!

Martin Hartmann, Präsident des Vereins für Tier- und Naturfotografie Österreichs – VTNÖ

Martin Hartmann

Ihr UVP-Einspruch für den lebendigen Kamp bitte (bis 15.6.)!

Bis zum 15.6. können alle Bürgerinnen und Bürger Einsprüche gegen den Neubau des Kraftwerks Rosenburg im Rahmen des UVP-Verfahrens einbringen!

Im Zuge des öffentlichen Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung können alle Bürgerinnen und Bürger bis einschließlich 15.06.2018 schriftliche Stellungnahmen bzw. Einwendungen zum Vorhaben an die UVP-Behörde übermitteln (senden an: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umwelt- und Energierecht (RU4), Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten).

Also: Bitte Einspruch erheben! Und unbedingt weitersagen!

Hier finden sich unsere wichtigsten Argumente, warum wir den Neubau des Kraftwerks Rosenburg ablehnen:
– Die geplante Stauerhöhung inklusive Überstauung eines wertvollen Weichholz-Augebietes, die damit einhergehenden dauerhafte Rodungen geschützter Wälder, die Errichtung einer neuen Betonstaumauer, die Ausbaggerung von 1,5 Kilometer eines völlig natürlichen Flusses im Unterwasser sind schwere und unverhältnismässige Eingriffe in das geschützte Kamptal (Natura 2000-Gebiet Kamp- und Kremstal; Landschaftsschutzgebiet).
– Die laut EVN vorgesehene Restwasserabgabe von 600 Liter / Sekunde in der Ausleitungsstrecke unterhalb des Wehrs ist nicht ausreichend, um das per EU-Richtlinien vorgegebene Verschlechterungsverbot einzuhalten.
– Das Kraftwerk Rosenburg würde auch nach dem Neubau keinen nennenswerten Beitrag zur Stromversorgung in NÖ liefern. Den Kraftwerksneu in der Projektwerber-PR als wichtigen Beitrag zum „Klimaschutz“ zu bezeichnen, ist eine Irreführung.

Statt dessen fordern wir:
– Prüfung einer Renaturierungs-Variante mit einer Öffnungs des Wehrs, die dem Fluss eine durchgehend freie Fliesstrecke ermöglicht.
– Solarstrom-Offensive, vor allem auf Dächern von Gewerbe- und Handels-Gebäuden sowie thermische Sanierung.
– Umfassendes NÖ-Klimaschutzpaket, das zu einer realen Reduktion der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs in NÖ führt.

Ein ausführliches Papier mit Fragen und Antworten findet sich: HIER.

Sehr erhellend ist ein Folder des „Forums Wissenschaft und Umwelt“ (Zusammenschlus führender Umweltwissenschaftler): Wasserkraft ist KEIN Weg aus der Klimakrise.

Und: Die gemeinsamen Kampwanderungen am Samstag gehen weiter.
Und zwar bis zum 30.6. 2018. An diesem Tag wird es ein Sommerfest für den lebendigen Kamp geben!

Achtung: die Wanderungen beginnen jeweils um 15 Uhr! (Ausnahmen siehe Poster.)

Das Poster könnt ihr übrigens auch ausdrucken und aufhängen bzw. per Mail weitersenden.

Bitte kommen und weitersagen!

Und nicht vergessen: Einsprüche einsenden…!

UVP-Verfahren zum Neubau des Kraftwerks Rosenburg beginnt: Umweltschützer fordern statt dessen Solar-Offensive

Scharfe Umweltschützer Kritik: „EVN-Projekt Rosenburg ist Greenwashing und ein Schlag ins Gesicht aller Naturfreunde, EVN ist Solar-Nachzügler“

Das Amt der NÖ Landesregierung hat am 30. April 2018 die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) der EVN zum Abriss des alten und Neubau eines größeren Kampkraftwerks Rosenburg veröffentlicht. Laut Einreichunterlagen soll eine 1,6 m höhere Betonstaumauer errichtet, der Stauraum auf 1 km verlängert, 2,9 ha Wald gerodet, das alte Krafthaus durch einen Stahlbetonbau ersetzt und unterhalb davon mehr als 1,5 Kilometer Naturfluss um bis zu 1,5 Meter tief ausgebaggert werden. Außerdem würde statt des Steges eine Straßenbrücke den Kamp queren und der Weg zum Wehr durch den Steilhang zu einer 5 m breiten Straße „ertüchtigt“ werden.

Die offizielle Kundmachung gibt bekannt: „Ab 02.05.2018 bis einschließlich 15.06.2018 besteht für jeden die Möglichkeit schriftliche Stellungnahmen bzw. Einwendungen zum Vorhaben bei der UVP-Behörde (per Adresse: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umwelt- und Energierecht (RU4), Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten), einzubringen.“ Danach wird der Mehrheitseigentümer der EVN und die Genehmigungsbehörde – das Land Niederösterreich – eine Entscheidung treffen.

Das mittlere Kamptal ist wegen seiner außerordentlichen Naturnähe und herausragenden landschaftlichen Schönheit als Europaschutzgebiet und seit langer Zeit auch als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Deshalb sind Verschlechterungen für geschützte Lebensräume und Arten verboten und die landschaftliche Schönheit und Eigenart zu bewahren. Laut der UVE der niederösterreichischen „EVN Naturkraft“ soll der Kraftwerksneubau in der Bauphase aber bloss „geringfügige“ bis „vertretbare“ Auswirkungen auf die Schutzgüter haben bzw. in der Betriebsphase sogar „verträglich“ sein. Und die Auswirkungen auf das Landschaftsbild sollen trotz mehrjähriger Großbaustelle mit massiver Umgestaltung des Flusses auf etwa 2 Kilometer Länge mit dem Landschaftsbild verträglich sein.

Die Naturschutzverbände bezeichnen diese EVN-Bewertungen als „haarsträubende Schönfärberei“ und „Greenwashing“. Margit Gross, Geschäftsführerin des Naturschutzbund Niederösterreich, meint: „Die Ausbaggerung eines naturbelassenen Flusses auf einer derartigen Länge, die weitflächige Überstauung einer – laut EU – prioritär geschützten Weichholzau, die Flutung von natürlichen Ufern und Rauschestrecken sowie die Zerstörung von mehr als zwei Hektar – teilweise ebenfalls prioritär geschützten – Hangwald kann nicht naturverträglich sein.“

Gerhard Egger, Programmleiter Fließgewässer beim WWF Österreich, betont: „Das mittlere Kamptal ist eines der letzten großflächig naturnahen Flusstäler Österreichs und daher als Ganzes hochgradig schützenswert. Der Kamp hat durch die bestehenden drei großen Stauseen und die vielen Kleinwasserkraftwerke schon genug Schaden erlitten. Nun auch noch den letzten naturnahen Abschnitt noch weiter zu schädigen, ist nicht vertretbar! Wir rufen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als Vertreterin des Mehrheitseigentümers dringend auf hier ganz schnell die Notbremse zu ziehen und den Erholungs- und Naturraum Kamptal zu retten!“

Stromausbeute und Naturzerstörung stehen bei diesem Projekt in keinem sinnvollen Verhältnis. Das neu gebaute Kraftwerk Rosenburg würde keinen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung und somit zur Energiewende liefern. Es ist aus Sicht der Naturschutzverbände außerdem absolut unverständlich, warum der Solarstrom-Nachzügler EVN nicht schon längst Kooperationen mit Handelsunternehmen eingegangen ist, um die vielen Dächer und Parkplätze von Shoppingcenters und Gewerbegebäuden mit Solarstromanlagen auszustatten.

Den Neubau von Rosenburg mit Klimaschutz zu argumentieren, bezeichnen die NGOs als „durchsichtige Manipulationsstrategie“. Gerhard Egger: „Wer den Klimaschutz ernst nimmt, folgt einem Gesamtkonzept, das bei allen Verursachern von Treibhausgas-Emissionen ansetzt, den Energieverbrauch senkt und nur naturverträgliche Energiequellen fördert. Einerseits das Verkehrswachstum mit überzogenen Straßenbauten immer noch weiter zu steigern und andererseits das vor Jahren als Flussheiligtum ausgerufene Kamptal an einer landschaftlich sehr sensiblen Stelle, dem Umlaufberg, schwerwiegend zu schädigen, macht die Energie- und Naturschutzpolitik des Landes völlig unglaubwürdig.“ Margit Gross abschliessend in Richtung NÖ Landesregierung: „Wir rufen das Land NÖ auf, endlich sinnvollen Klimaschutz zu betreiben und das Europaschutzgebiet Kamptal ungeschmälert zu erhalten!“

Die NGOs haben ein Gutachten in Auftrag gegeben und werden sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln für das Kamptal einsetzen.

„Jeder“ kann Stellungnahmen und Einwendungen beim Amt der NÖ Landesregierung einbringen – bis inkl. 15.Juni 2018. Ein Papier mit Argumenten gibt es hier: Fragen und Antworten

Der Kamp unterhalb des alten Krafthauses: hier soll der völlig naturbelassene Fluss nach den EVN-Plänen auf einer Länge von 1,5 Kilometer um bis zu 1,5 Meter tief ausgebaggert werden…

UVP-Verfahren zum Neubau des Kraftwerk Rosenburg gestartet

Bis 15. Juni 2018 können von „jedermann“ Einwendungen bei der NÖ Landesregierung eingebracht werden…

Das Amt der NÖ Landesregierung hat am 30. April 2018 die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) der EVN zum Abriss und vergrößerten Neubau des Kampkraftwerks Rosenburg veröffentlicht. Laut Einreichunterlagen soll eine neue Betonstaumauer errichtet, der Stauraum verlängert, 2,1 ha Wald gerodet und unterhalb des alten Krafthauses mehr als 1,5 Kilometer Naturfluss um bis zu 1,5 Meter tief ausgebaggert werden. Das mittlere Kamptal ist als Europaschutzgebiet und als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Der Text der offiziellen Kundmachung gibt bekannt: „Ab 02.05.2018 bis einschließlich 15.06.2018 besteht die Möglichkeit für jedermann, schriftliche Stellungnahmen bzw. Einwendungen zum Vorhaben bei der UVP-Behörde (per Adresse: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umwelt-und Energierecht (RU4), Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, einzubringen.“ (Und die wird es geben!) Danach wird der Mehrheitseigentümer der EVN, das Land NÖ, eine Entscheidung treffen.

Hier finden sich alle UVP-Unterlagen: https://noel.gv.at/noe/Umweltschutz/U_869.html

Laut der UVE soll der Kraftwerksneubau in der Bauphase „geringfügige“ bis „vertretbare“ Auswirkungen auf die Schutzgüter haben bzw. in der Betriebsphase „verträglich“ sein.
Wir sehen das anders: Die Ausbaggerung eines naturbelassenen Flusses auf einer Länge von mehr als 1,5 Kilometer, die teilweise Überstauung einer (laut EU prioritär) geschützten Weichholzau bzw. von natürlichen Ufern und Rauschestrecken oder die Rodung von mehr als einem Hektar Wald (der teilweise in einem sehr naturnahen Zustand ist) als „verträglich“ zu bezeichnen, erinnert eher an Greenwashing… 

Wir sagen: Ja zu Klimaschutz, ja zu einer Solarstrom-Offensive (zB. auf Einkaufszentren) und ja zum Energiesparen. Aber: Nein zur mutwilligen Naturzerstörung in Schutzgebieten!

Bitte das Poster unten downloaden und verbreiten!

Kamp-Vortrag: Flüsse, Lebensadern der Landschaft

Der bekannte Wissenschaftler, Umweltschützer und Mitinitiator der Hainburg-Proteste Univ. Prof. Dr. Bernd Lötsch spricht über die Bedrohung unserer Fliessgewässer, was es mit den „Elektrovampiren“ auf sich hat und warum der Kamp kein „Organspender für Aktionäre“ werden darf…

Anschließend werden die Naturschutzverbände über den aktuellen Stand bezüglich der EVN-Neubaupläne für das Kampkraftwerk Rosenburg informieren – und es gibt die Möglichkeit zur Diskussion bzw. Vernetzung.

Zeit: 28. April 2018, 19 Uhr
Ort: Gasthof Haimerl in Stiefern
Stiefern 
Hauptstraße 1, 3562 Stiefern

Bitte kommen und weitersagen!

Das Poster unten können Sie / könnt Ihr ausdrucken und aufhängen / weitergeben… Danke!