Der Kamp bei Rosenburg hat ein Machtwort gesprochen …

Das Hochwasser vom September 2024 hat das Kamptal beim Kraftwerk Rosenburg bzw. beim Umlaufberg stark verändert. Der Kamp fließt jetzt zu Gänze in seinem natürlichen Flussbett in der sog. „Restwasserstrecke“. Er hat sich gewissermaßen selbst renaturiert … 

Der freie, natürliche Kamp zeigt was er kann.
Vielleicht sollte das so bleiben?

So sieht die Lage nach dem Hochwasser derzeit aus: Der Stausee ist nur mehr teilweise geflutet und es wurde von den massiven Fluten viel Sediment eingeschwemmt. Neue Inseln und Ufer sind im oberen Stauraum entstanden.
Der gesamte Kamp ist unterhalb des Wehrs wieder in „sein“ natürliches Flussbett zurückgekehrt. Entlang der drei Kilometer langen sogenannten „Restwasserstrecke“ um den Umlaufberg (das meiste Kampwasser wurd bis vor dem Hochwasser ja für das Kraftwerk abgezweigt und ausgeleitet) ist nun die Landschaft vom Hochwasser stark verändert: Große Schotterflächen und Sandbänke haben sich gebildet. Bei der Einmündung des Försterbaches in den Kamp sind die Veränderungen besonders intensiv. Der Flusslauf wurde hier teilweise verändert. Ein einmaliges Ereignis.

Der Kamp zwischen dem alten Kraftwerkswehr und dem Krafthaus Rosenburg hat nun wieder den Charakter eines Wildflusses. Auch der Stauraum ist nun im oberen Bereich wieder eine natürliche Flusslandschaft.

Die Kraftwerksanlage Rosenburg  wurde durch das Hochwasser deutlich beschädigt: Der Triebwasserkanal zum Kraftwerk wurde verwüstet und ist aktuell nicht funktionsfähig. Die Wehrwangen snd offenbar ausgewaschen. Es kam zu einer Verklausung mit Baumstämmen oberhalb des Wehrs.

Diese eindrucksvolle, „natürliche“ ökologische Verbesserung am Kamp könnte als Anlass genommen werden, den Vorschlag  der Initiative Lebendiger Kamp aufzugreifen und eine umfassende Renaturierung des Kamps anzudenken.

Immerhin haben Vertreter der NÖ Landesregierung im Mai 2024 eine Diskussion über die Schaffung eines „Nationalpark Kampwald“ im Waldviertel losgetreten. Das mittlere Kamptal mit einem ökologisch intakten Fluss und der Bewahrung der urwaldartigen Hangwälder wäre ohne Zweifel das Kronjuwel eines derartigen Vorhabens.

Ein Nationalpark würde auch positiv zur wirtschaftlichen Regionalentwicklung beitragen – durch eine Aufwertung der Region, Entwicklung von Natur- und Kulturtourismus oder Förderungen für Schutzflächen für Grundbesitzende …

So sieht das Kamptal bei Rosenburg aktuell aus (Oktober 2024):

Ein „glücklicher“, völlig wieder hergestellter Kamp mit seiner vollen natürlichen Wasserführung in seinem angestammten Flussbett (in der sog. „Restwasserstrecke“). Der Fluss hat hier jetzt Wildflusscharakter. Eine sehr beeindruckende Landschaft. Abschnittweise hat sich der Kamp sogar das Flussbett verändert:

Der Kamp nach dem Hochwasser vom orografisch linken Ufer aus gesehen (Mündung Försterbach):

Die vom Hochwasser beschädigte Kraftwerksanlage Rosenburg:

 

Der teilweise entleerte Stausee Rosenburg mit einer neu entstandenen, wilden Flusslandschaft: