Wider die Schönfärberei: Werner Gamerith stellt richtig…

Unter dem Titel „Ein Schuss ins eigene Knie?“ meint der Horner NÖN-Redaktionsleiter Thomas Weikertschläger: „Geht es darum, geplante Projekte in die Tat umzusetzen, regt sich immer wieder Widerstand. (…) Scheitert aber künftig jedes Projekt, das sich mit alternativer Energie befasst, am Widerstand Einzelner – denn selbst die von der Initiative angegebenen 500 Unterschriften können schwer als Zeichen der generellen Ablehnung des Projektes durch die Bevölkerung gesehen werden – dann schießen wir uns langfristig damit ins eigene Knie.“

Der Umweltschützer, Kulturtechniker / Wasserwirtschafter und Publizist Werner Gamerith widerspricht:

Sehr geehrter Herr Weikertschläger,

es ist einfach unfair und unwahr, Kritikern des EVN-Vorhabens in Rosenburg zu unterstellen, sie würden jedes Alternativenergieprojekt verhindern. Vielmehr ist es höchst notwendig, dass sich Menschen nicht nur grundsätzlich, sondern auch ganz konkret um ihre Umwelt kümmern. Und im gegeständlichen Fall würde für den Stromverbrauchszuwachs von ein paar Monaten einfach zu viel an unwiederbringlichen Wildfluss- und anderen Lebensräumen geopfert.

Damit Sie die Beschwichtigungen der EVN richtig einschätzen können, gehen Sie bitte vom Kraftwerk auf dem Waldweg zur Wehranlage hinüber (sh. Foto unten) und stellen sich eine 5 m breite Asphaltstraße vor, die da in den Steilhang gesprengt wird. Laut EVN sind das „nur Befestigungsmaßnahmen auf bestehenden Wegen.“

Von solcher Schönfärberei strotzt die eingereichte Umweltverträglichkeitserklärung nur so, manche heikle Punkte bleiben unerwähnt. Deswegen hat es begründete Einsprüche gehagelt. Die Bürgerinitiative hat nicht nur hunderte engagierte Unterstützer in der Region, sondern sämtliche Naturschutzorganisationen einhellig hinter sich.

Müssen Sie wirklich mit einem derartig einseitigen und desinformativen Kommentar die NÖN zur Propagandamaschine der EVN herabwürdigen? Von einer seriösen Zeitung erwarte ich eine objektive und differenziertere Berichterstattung.

Mit freundlichen Grüßen,
DI Werner Gamerith